Freitag, 9. Juli 2010

Gute Sache für fleißige Studenten






Gabelweihe (Rotmilan) im blauen, warmen (17-35°C) Himmel; sie zog vor ein paar Jahren zu und bleibt.





- Den Teufel aber auch: Teufel tot.
Aus gutem Steuerberaterhaus ging der pubertierende Galgenstrick Fritz nach Westberlin, schrieb sich für Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften ein, studierte aber nicht, sondern machte Polit-Theater, bezahlte keine Studiengebühren, ließ sich von Mama aushalten. STERN, SPIEGEL, ZEIT etc. fanden das ganz toll, so daß man als Schüler seinerzeit mit Teufel, Kommune 1, Dutschke und Kumpanen sozialisiert wurde, auch wenn man nicht aus einer wohlhabenden Familie kam.
Man übernahm einfach die Journalistenperspektive, und pubertär war man sowieso. So funktionierte die Apo (sog. Außerparlamentarische Opposition): Mamas Lieblinge aus wohlhabender Familie + Pubertät + geisteswissenschaftliche Einschreibung + Massenmedien.
So funktioniert Gesellschaft, so Politik. Wohlstand kann ein sehr destruktiver Faktor sein.

- Gute Sache für fleißige Studenten, die nicht den Teufel als Vorbild haben: Das Nationale Stipendiengesetz zahlt 300,- Euro monatlich für die Leistung im Studium. Erfreulich. Das hätte mich damals als Abiturient über den Zweiten Bildungsweg vermutlich positiv beeinflußt.

- Man hört gelegentlich, das deutsche Reich sei tausend Jahre stabil gewesen. Aber das deutsche Reich war eher tausend Jahre ein Etikettenreich, das immer mehr zum Etikettenschwindel wurde. Während sich in Westeuropa Flächenherrschaftsstaaten entwickelten, blieb das deutsche Reich, das im 11. Jahrhundert als Reich der Deutschen begann, ein schwacher Personenverband von über 1800 Herrschaften, der im Laufe der Jahre auf gut 300 abnahm. Dieses machtlose deutsche Reich war mit dem Dreißigjährigen Krieg faktisch am Ende, mit der Eroberung durch Napoleon legte der habsburgische Kaiser Franz II. 1806 die Kaiserkrone nieder: das Ende des Reiches. Goethe notiert es lakonisch mit einer Nebenbemerkung in seinem Tagebuch.