Mittwoch, 30. November 2011

Ich auch nicht




Sie buddeln wieder, wie jedes Jahr um diese Zeit - sinkt die Lufttemperatur, derzeit Minimax 0°C/10°C, werden sie oberirdisch sichtbarer


- Das ist doch mal ein Wort: "Ich habe keine Angst vor der globalen Erwärmung, aber vor der globalen Verblödung!" (Lisa Fitz *1951 - bayr. Sängerin und Kabarettistin)

- Allerdings stagnieren die Temperaturen seit etwa 10 Jahren.

Dienstag, 29. November 2011

Epikur zu Durban





Astrophysiker Prof. Dr. Nir Shaviv sprach auf der gerade beendeten Münchener Klima- und Energiekonferenz
(Bild: www.eike-klima-energie.eu/news-cache/4-internationale-klima-und-energiekonferenz-in-muenchen-erfolgreich-beendet/ )








- Die Naturwissenschaftliche Gesellschaft Essen, lädt zu folgendem öffentlichen Vortrag ein:
Donnerstag, 01. Dezember 2011, 18:00 Uhr, im Haus der Technik (Raum 701), Essen, Hollestr. 1 / gegenüber Hbf.:

Klimawandel - Was kommt auf uns zu?

Vortragender: Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Zellner, Universität Duisburg-Essen, Institut für Physikalische Chemie

- „Die Himmelserscheinungen lassen mehrere Ursachen ihrer Entstehung zu und mehrere Beschreibungen ihres Wesens ... Also soll man nicht Naturwissenschaft treiben auf Grund leerer Behauptungen und Verfügungen, sondern so, wie es die Phänomene erfordern. Denn unser Leben bedarf nicht der Unvernunft und des leeren Meinens ... Wenn man aber das eine festhält und das andere verwirft, das doch genau so gut mit den Phänomenen übereinstimmt, dann ist es klar, daß man überhaupt den Bereich naturwissenschaftlicher Forschung verläßt und dem Mythos verfällt.“
Epikur, Brief an Pythokles

Das trifft den Nagel und die CO2-Spesenritter auf den Kopf. Sozusagen.

Daher bleibt noch einmal festzustellen:
Es gibt kein nennenswertes CO2-Experiment, das den behaupteten Treibhauseffekt stützt.

DAZU:

KLAUS ÖLLERER:
„ * Bei normalem Luftdruck ist die Absorption wesentlich geringer als in höheren Luftschichten. Darauf basiert die Treibhausgastheorie. Und deshalb soll über den Tropen in der Höhe die Erwärmung auch am stärksten sein, was aber im IPCC-Bericht von 2007 nicht bewiesen werden konnte.
* Ich selbst habe ein Experiment gesehen, bei dem große Mengen von CO2 im Wechsel zu normaler Luft eingeblasen und gleichzeitig mit Licht bestrahlt wurde. Bei CO2 ging die Temperatur stark nach oben.“

DR. RALF D. TSCHEUCHNER:
„CO2 hat nur etwa die halbe spezifische Wärmeleitfähigkeit von Luft. Man müsste alle CO2-Experimente stets mit Argon wiederholen. Ferner müsste man beachten, dass CO2 stark hygroskopisch ist. Dadurch gibt es noch zusätzliche Effekte. Bitte schauen Sie auch hier:

http://www.tsch.de/ehrenfried-loock/webfolder/index.html

Es geht aber nicht um 100 % CO2 im Glaskasten, sondern um die Konzentrationserhöhung eines Spurengases. Lokal kann man da nichts messen: Eine Veränderung der thermodynamischen Größen ist nicht messbar.

DR. MARTIN WEHLAN:
„Wenn die Verdoppelung der CO2-Konzentration in einem begrenzten Volumenbereich zu einer Erhöhung der Bodentemperatur führen soll, dann muss das experimentell bestätigt werden.

Also sind alle "Treibhaus-Fritzen" aufgefordert, in einem Raum mit 0,04% CO2 einen Strahler zu installieren, der den Boden bestrahlt und zu warten, bis eine konstante Temperatur erreicht ist. Danach ist die CO2-Konzentration zu verdoppeln und die O2-Konz. entsprechend zu senken.

So etwas hätte schon lange durchgeführt werden können, aber es wurde bewusst vermieden. Statt dessen wurden Experimente mit 100 % CO2 durchgeführt, die eine Erwärmung beweisen sollten. Nur wurde dabei bewusst verschwiegen, dass CO2 eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als Luft besitzt und die Erwärmung darauf zurückzuführen ist.“

DR. J. HEROLD:
„ ... genau dieses Experiment habe ich seit 1 Jahr verschiedentlich vorgeführt (mit ordentlichem Messequipment und konstanten Randbedingungen) und als Ergebnis regelmäßig 0,0 Grad Temperaturerhöhung gemessen. Auf Wunsch informiere ich Sie näher.“


In der Erdatmosphäre kommen natürlich noch hundert weitere Faktoren des Klimageschehens dazu.
Die zwei Haupteinflußgrößen Sonne und Wasserdampf (und Wolken) bestimmen das irdische Klima.

Montag, 28. November 2011

Lächerlich, dieser Tod




Nach unheiligen Erdbeben gab es nur noch Bruchstücke der “Heilsbotschaft” - Martin Smith und Jürgen Hammerstaedt setzen sie Buchstabe für Buchstabe wieder zusammen, oft auf dem Bauch liegend, wobei manches erraten werden mußte - hier die erste Seite der Tischvorlage Hammerstaedts zu seinem Akademie-Vortrag am 23.11.11



“Der Tod ist zu verlachen …”, heißt es in Oinoanda bei Diogenes.
Im KATECHISMUS Epikurs lautet es klarer:
“Der Tod geht uns nichts an. Denn was sich aufgelöst hat, hat keine Empfindung. Was aber keine Empfindung hat, geht uns nichts an.”
(Epikur, dtv bibliothek, S. 59)

Das Sterben, besonders, wenn es mit Schmerzen verbunden ist, läßt sich nicht weglachen, dabei aber hilft die von Epikur und STOA hochgeschätzte Gemütsruhe. Danach aber lösen sich die Moleküle problemlos auf und weder Himmel noch Hölle warten einladend. Wenn man will, kann man das sogar als “Heilsbotschaft” bezeichnen, denn dem Gläubigen kann, der Möglichkeit nach, ewige Strafe drohen.

Sonntag, 27. November 2011

Wo sind denn da die Bilder?





Ein kleines Bruchstück aus der riesigen Inschrift; im oberen Segment maßen die Buchstaben 3 cm
(Bild: www.dainst.org/de/project/oinoanda?ft=all )



50 bis 80 m Schrift in Stein gemeißelt, 3,25 m hoch in 7 Bändern übereinander angeordnet mit etwa 25.000 Wörtern - ein einzigartiges Schriftdenkmal!
Diogenes ließ um 150 (nach Seneca) diese umfangreichste Inschrift der Antike in eine Hallenwand in Oinoanda (Kleinasien) meißeln. Sie galt der Philosophie Epikurs.
1885 entdeckt ist sie leider nur in Bruchstücken erhalten geblieben; der klassische Philologe Jürgen Hammerstaedt aus Köln forscht mit Martin Smith und Kollegen seit 2007 federführend an dieser Schriftstätte mit dem Ziel einer möglichst vollständigen Wiederherstellung des fragmentierten Textes.
Diogenes, der nicht mit dem Tonnenbewohner gleichen Namens zu verwechseln ist, ging es um die Verbreitung des Denkens Epikurs, daher die riesige Wandschrift, die sich an jedermann richtete.
Wahrscheinlich beabsichtigte er damit gleichzeitig die Anlage eines unbrennbaren Textarchivs, und tatsächlich wurde die Inschrift späterhin zu einer Überlieferungsquelle epikureischen Denkens.
Wer schreibt, der bleibt, heißt es: was in sprachliche Form findet, wird potentiell zeitüberdauernd zum kulturellen Faktor. Das neue griechische Alphabet war damals ein Meilenstein in der Verschriftlichung der menschlichen Kultur mit der Folge, daß an die Seite der genetischen Evolution die kulturelle trat – dank der Schrift und der Entwicklung einer Hochsprache, des Altgriechischen, die für sublimes Denken geeignet war.

Samstag, 26. November 2011

Ornament und Hysterie





Was kommt von was?

Auf dieser freudlosen Couch wäre auch Adolf Loos hysterisch geworden
(Foto: Konstantin Binder / Wiki.)



- Advent, Advent, da ist sie wieder, die Literaturbeilage, dick und fett mitten in der Zeitung, so daß das Titelblatt beim Einschieben in den Briefkasten zerknittert wird.
Meist ist Literatur nur etwas für Leser, die viel Zeit haben und wenig wissen wollen.

- Eine andere Beilage sorgt ebenfalls für zerknitterte Titelblätter: die Stellenanzeigen. Wieviel Prozent der Leser beachten die?


- Unvermeidlich? Wohlstand führt zum Sozialdemokratismus, dieser zur Perforation des Leistungswillens auf breiter Front.
Wohlstand kann natürlich auch zu dem führen, was Nancy Mitford in "Wigs on the Green" beschreibt, als "Landpartie mit drei Damen" neu auf Deutsch erschienen und mit einem Nachwort von Charlotte Mosley versehen. (Graf Vlg., München)

Freitag, 25. November 2011

Da war doch noch was: Einigkeit und Recht und ... und ... irgendwas war da noch





Verschattet




Heidelberg - Erstmals Freiheitsindex für Deutschland vorgelegt

23.11.2011
“ Neuer Index bemisst Stellenwert der Freiheit in Bevölkerung und Medien. Entwickelt wurde er vom John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der SRH Hochschule Heidelberg. Partner sind das Institut für Demoskopie Allensbach und das Institut für Publizistik der Universität Mainz

• Gleichheit und Sicherheit werden höher geschätzt als Freiheit
• Bei unter 30-Jährigen steigt die Bedeutung des Wertes Freiheit
• Der Ruf nach Verboten nimmt zu

Die Wertschätzung der Freiheit in der Bundesrepublik Deutschland wird erstmals mit wissenschaftlichen Methoden in einem Index erfasst. Das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung an der SRH Hochschule Heidelberg (JSMI) hat dazu den „Freiheitsindex Deutschland“ entwickelt. Partner sind das Institut für Demoskopie Allensbach und das Institut für Publizistik der Universität Mainz.
Auf einer Skala von -50 bis +50 befindet sich der für 2011 ermittelte Zahlenwert des „Freiheitsindex Deutschland“ bei -3.

Freiheit hat demnach bei den Deutschen insgesamt offenbar nur noch einen geringen Stellenwert. Andere Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Sicherheit werden höher geachtet.
Bei unter 30-Jährigen nimmt die Freiheitsorientierung allerdings im Vergleich zu früheren Untersuchungen zu. So stimmten 58 Prozent der befragten unter 30-Jährigen der Aussage zu „Jeder ist seines Glückes Schmied“. 2003 waren es nur 43 von Hundert.
„Erfreulich ist, dass junge Menschen nicht einseitig staatsgläubig sind, sondern eigenverantwortlich die Gesellschaft mitgestalten wollen“, sagte die Direktorin des JSMI, Ulrike Ackermann. Sie bekleidet an der SRH Hochschule Heidelberg die bundesweit einzige Professur für Freiheitsforschung.

Die Bürger sehen offenbar keinen Widerspruch zwischen der Zustimmung zum Wert der Freiheit einerseits und der Forderung nach mehr staatlicher Regulierung andererseits. Dies gilt selbst im Bereich der persönlichen Lebensführung. So stimmten 65 Prozent für ein Verbot ungesunder Lebensmittel und 52 Prozent waren dafür, Kredite zu verbieten, wenn jemand bereits verschuldet ist. In Sachen Meinungsfreiheit haben die Forscher einen Rückschritt festgestellt: Die Bürger sind vorsichtiger geworden, wenn es darum geht, Themen wie Integration, Sozialismus und Klimawandel kritisch anzusprechen.
Für den Freiheitsindex Deutschland wurden 1.800 Bundesbürger nach wissenschaftlichen Standards befragt und mehr als 2.000 Artikel in überregionalen Printmedien ausgewertet. Demnach hat Freiheit in den analysierten Medien einen geringeren Stellenwert, als in der Gesamtbevölkerung. Angesichts der Tatsache, dass gerade die Medien auf Werte wie Meinungsfreiheit und Pressefreiheit angewiesen sind, ein erstaunliches Ergebnis.

Der Freiheitsindex Deutschland und das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung werden von der SRH Holding, einer gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Heidelberg, finanziert. Der Index soll künftig jedes Jahr erhoben werden, kündigte SRH Vorstandschef Prof. Klaus Hekking an. Ab 2012 wird zusätzlich der Stellenwert der Freiheit in der Gesetzgebung untersucht. “

http://www.mrn-news.de/news/heidelberg-erstmals-freiheitsindex-fuer-deutschland-vorgelegt-51336

Donnerstag, 24. November 2011

Geglücktes Leben





"Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen." Seneca, Briefe an Lucilius



So ist es überwiegend, allerhand Unnützes und Überflüssiges säumt den Weg, der dann irgendwann endet. Elisabeth S., die dieser Tage verstarb, hat fast neun Jahrzehnte gesehen und erlebt. Man hat den Eindruck, daß sie ihre Zeit gut genutzt hat für ihr Leben, ihre Familie und ihren Beruf, den sie wiederaufnahm, nachdem die Kinder auf gutem Weg waren. Es ist angenehm, wenn man ein offenbar geglücktes Leben sieht, diesen Eindruck vermittelte jedenfalls E.S., sogar die Ehe scheint, komplementär gelagert, gelungen zu sein. Trotz des langen Lebens blieb sie interessiert an Vielem über das Private hinaus. Da kann man nur staunen und gratulieren.

Mittwoch, 23. November 2011

Kein Tomatensaft, bitte - soll schon was Echtes sein






- Schwere Todestagskonjunktur. - Kleist hatte keine Angst vor Blut, ob "Penthesilea" oder "Hermannsschlacht"; in fünfzehn Stücken endet die junge Hally, erdolcht von Theuthold, ihrem Vater. Nicht nur Penthesilea, auch Kleist zeigt Sinn für Vernichtungsrausch - kein gemütliches Gemüt bewegte diesen Mann von der frühen "Familie Schroffenstein" bis zu seinem Freitod. Hat der Kerl auch noch seine Freundin erschossen.
Kleists pathologischer Hang zum Schrecklichen und Absonderlichen wird verschiedentlich als “modern” apostrophiert. Das aber wäre eine Moderne, deren Schlüsselmerkmal die Lust an der Grausamkeit wäre. Eine solche Lust aber ist uralt und schon beim Schimpansen zu Hause. Sind die Absonderlichkeiten im AMPHITRYON und in der MARQUISE VON O. modern? Höchstens insoweit, daß die Moderne allerhand Skurrilitäten zuläßt und das Feuilleton sich daran erfreut.
Kleist war ein Psychopath mit Sprachgenie und einschlägiger Intelligenz, nicht mehr und nicht weniger. Goethe meinte nicht zu unrecht:
“Sein Hypochonder ist zu arg; er richtet ihn als Menschen und Dichter zugrunde.”
(Gespräch mit Falk, 1809)

> Das zu Goethe zeitnahe GRIMM'sche Wörterbuch gibt für 'Hypochonder' an: "milzsüchtiger, grämlicher, zu finstern Vorstellungen geneigter mensch" (die Grimms schrieben klein und "Göthe")

Dienstag, 22. November 2011

Die Sonne macht's, sagen Svensmark, Veizer, Kroonenberg



Wanderer, kommst Du nach München, mit dem E-Auto wirst Du wahrscheinlich laufen müssen, denn die Automobiltechnische Zeitschrift berichtet von einem DEKRA-Test des Citroen C-Zero, baugleich mit dem Mitsubishi i-MieV, in dem 138 km Reichweite für den Sommer (22°) ermittelt wurden, aber nur 65 km bei -5°C (FAZ 22.11.).
Wanderer also, gelaufen oder gefahren, egal, vom 25. bis 26.11.11 findet in München die IV. Internationale Energie- und Klimakonferenz statt:
>
Neu im Programm: Donna Laframboise und Vera Lengsfeld

Freitag, 25. November 2011

09.10 Uhr
IPCC - Warum fast nichts, was Sie über das IPCC wissen, wahr ist
Donna Laframboise
Blog nofrakkingconsensus.com

09.45 Uhr - 11.30 Uhr
Podium: Messwerte vs. Modellwerte
Reale Temperaturmessungen vs. Klima-Alarmismus
Prof. Horst-Joachim Lüdecke
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Gletscher- und Waldentwicklung in alpinen Hochlagen der letzten 10.000 Jahre
Prof. em. Dr. Gernot Patzelt
Universität Innsbruck
Anthropogener Meeres-Spiegel-Anstieg: Vom Konstrukt zur Panik!
Dipl. Meteorologe Klaus-Eckart Puls
Pressesprecher EIKE

Panel: Kosmische Strahlung, CO2 und Klima
Klima, Wasser, CO2 und die Sonne
Prof. Dr. Jan Veizer
Department of Earth Sciences, University of Ottawa
Der Einfluss kosmischer Strahlung auf das Klima – Neuste Erkenntnisse und deren Bedeutung für das Verständnis des Klimawandels
Prof. Dr. Nir Shaviv
Racah Institute of Physics - The Hebrew University of Jerusalem

Die klimatische Rolle der Sonne und der kosmischen Strahlung
Prof. Dr. Henrik Svensmark
Centre for Sun-Climate Research des Danish National Space Centre

Podium: Update zur CERN Studie über Kosmische Strahlung und den Klimawandel
Prof. Dr. Jan Veizer, Prof. Dr. Nir Shaviv, Prof. Dr. Henrik Svensmark
17.30 Uhr – 19.00 Uhr
Vom Umgang mit der Wahrheit bei Forschern und Projektenwicklern
Die unendliche Geschichte des Hockeysticks

Andrew Montfort
Bishop Hill blog

Der Schein trügt – Was haben windige Verträge mit Windkraft zu tun?
Dipl. Ing. Tilman Kluge
Bad Soden am Taunus


19:30 Uhr
Bei der Rettung des Klimas stört der Mensch
Vera Lengsfeld


Samstag - 26. November 2011

Panel: Vorhersagen vs. Szenarien
Klimawandel zwischen Modellen, Statistik und Ersatzreligion
Prof. Dr. Werner Kirstein
Institut für Geographie, Universität Leipzig
Wie akkurate und langfristige Wettervorhersagen möglich sind
Piers Corbyn
Weather Action, London

Climategate – Die Geschichte einer Vertuschung
Andrew Montfort
Bishop Hill Blog


Panel: Klima- und Energiepolitik – Wunsch und Wirklichkeit

Deutschlands Energiewende und ihre Kosten – Plan und Wirklichkeit
Prof. Dr. Gerd Ganteför
Universität Konstanz

Spuren verwischen: Der “Weltklimarat” IPCC und sein Verständnis von Transparenz
Dr. Christopher C. Horner
Center for Energy and Environment, Competitive Enterprise Institute, Washington, DC
17.30 Uhr – 18.30 Uhr
Klimapolitik – eine Gefahr für die Freiheit
Prof. Dr. Gerd Habermann
Universität Potsdam, Friedrich A. von Hayek Gesellschaft
(vollständies Programm siehe www.berlinmanhattan.org/ )

Montag, 21. November 2011

Kleine Kröte will nach oben







Gut gelaufen!
Landrat Rolf Menzel bekommt etwas Besseres: eine Chefstelle bei einem Kommunalversorger. Da weiß man, was man hat. Diese rathausnahen Firmen sind Politikers Lieblinge. Deswegen gibt es sie. Für Menzel hat sich also die CDU-Ochsentour ausgezahlt. Glückwunsch!

Um schnell zu wechseln, kündigte Menzel seine popelige Landratsstelle vorzeitig,
weswegen der Landrat gestern neu gewählt werden mußte.

5 Kandidaten traten an:
"Kompetent. Sympathisch. Tebroke." (CDU, Bürgermeister in Lindlar)
"Zorn bleibt am Ball für starke Kinder." (SPD)
"Wir kennen Kröten. Für eine nachhaltige Haushaltspolitik." (Grüne)
"Kompetenz statt Parteibuch." (Pro NRW)
"Original sozial." (Linke)

Man sieht, auf welchem Krötenniveau die repräsentative Demokratie angelangt ist.
Alle Kandidaten sind, das ergab die Nachfrage, für die weitere Verteuerung des Stroms durch extrem subventionierte, aber unzuverlässige Erzeugungsweise; sie sind für eine Verschandelung der Landschaft durch teure und in der Leistung unberechenbare Windmühlen und für die besonders hoch bezuschußte Tageslichtstromgewinnung.

Auch mit der Mikrometerschraube war es nicht einfach, das kleinste Übel herauszufinden.

Sonntag, 20. November 2011

Hoher Herbst heiter





Noch immer leuchten letzte Blätter

Samstag, 19. November 2011

Staatsnebelwerfer





Auch wenn es nachts recht kühl ist - tags scheint die Sonne bei 10°C



- Erfreulich: Siemens verfügt über Aufträge von knapp 100 Mrd. - bravo!

- Erfreulich für Frankreich: 12 Cent kostet die Kilowattstunde; das bedeute einen großen Wettbewerbsvorteil, sagte Sarkozy; in Deutschland sei der Strom mit 25 Cent mehr als doppelt so teuer. Die Kernenergie mache es möglich, Frankreich müsse sich dessen bewußt sein.
Die französischen Grünfanatiker wollen die Fertigstellung des Druckreaktors EPR in Flamanville stören. Ihm bestätigte die französische Sicherheitsbehörde IRSN den höchsten Sicherheitsstandard.

- Nicht erfreulich: “Von Bergen und Zügen
Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) konnte sich 1978 kaum halten, so amüsierte ihn sein damaliger Rivale Franz Josef Strauß (CSU). Der Bayer stellte in einer Rede den Schuldenzuwachs der Bundesrepublik im Jahr 1979 anhand von Bergen und Güterzügen dar. Als finanzpolitischer Sprecher der Unionsfraktion stapelte er dazu Geldscheine aufeinander. Die Neuverschuldung von 35,5 Milliarden DM zugrunde gelegt, machte er folgende Rechnung auf: Würde man 1000-Mark-Scheine übereinanderlegen, wüchse ein 3550 Meter hoher Berg. "Dieser Berg übertrifft den höchsten deutschen Berg, die Zugspitze, erheblich, nämlich um das Vierfache der Höhe des Kölner Doms", hielt Strauß der sozialliberalen Regierung vor - und rechnete ungeniert weiter. …” 18.11.11 FAZ
Staats-Schauspieler Schmidt spuckt auch heute noch große Töne. Besser: er vernebelt immer noch gerne alles.

Freitag, 18. November 2011

Luxusladen



"Der große Mann
Der kleine Mann
kauft
Radio bei Engelmann" (Rückseite)


Diese Biene zerkratzt die Vinylplatten bestimmt nicht!
In diesem Laden kann man auch noch alte 45er-Platten mit Caterina Valente erwerben, wenn man unbedingt will.
Im übrigen aber verkaufen die Erben Engelmann nützlichen Elektrokleinkram, den man bei Saturn nicht bekommt. Zu gepfefferten Preisen, muß man hinzufügen. Ohne Mietbelastung wird sich der Laden mit der Originaleinrichtung aus den 50er Jahren wohl noch lange halten und eine Neubebauung des Grundstücks verhindern. Da müssen sich die schicken Läden oder Supermärkte noch in Geduld fassen. Macht nichts. Das Lädchen, das schon ein halbes Museum darstellt, bietet einen Luxus, der rar geworden ist: die Verkäufer kennen ihre Produkte genau.

Donnerstag, 17. November 2011

Schön warm in Südafrika








Die "Klimaerwärmung" läßt grüßen mit Nachtfrost von -3°C.
Harmlos, gab es doch schon Ende Oktober einen Schneesturm in Minnesota.

Dieses Mal fahren die Klimaphantasten der UNO und ihre Hintermänner nach Durban, damit ihr Ausflug auf Steuer-Spesen nicht noch einmal einschneit wie in Kopenhagen.

Mittwoch, 16. November 2011

“Zwischentöne sind nur Krampf im Klassenkampf” (Degenhardt)




Zum "aufrechten Gang" sollte kein weiches Köpfchen gehören oder:
Wer mit zwanzig kein Sozialist ist, hat kein Herz,
wer mit vierzig immer noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.





"Die Oberstadt lehrt den Jungen „Rumpf und Wörter beugen und vor dürren Tantengreisen unter roten Rattenwimpern par coeur Kinderszenen klimpern.“ „Aus Rache reich geworden“, wird Degenhardts schauriger Held durch einen Unfall körperlich und geistig zum Krüppel, vergeht sich an einem Schmuddelkind und wird von dessen Kameraden ertränkt." Degenhardt, Spiel nicht mit den Schmuddelkindern / Bartetzko, Nachruf auf Franz Josef Degenhardt, FAZ 16.11.11


“Schmuddelkinder”? “Engelbert”? Nie gesehen. Dabei hätte ich sie sehen müssen
als Gewächs aus Unterstadt und Unterschicht. Ich kann nur annehmen, daß Degenhardt ein reines Oberstadtprodukt aus guter, bürgerlicher Familie war, der sich allerhand zusammenphantasierte. Mir haben damals, voll der pubertären Aufmüpfigkeit, die "Schmuddelkinder" gut gefallen, wiewohl mir, dem "Schmuddelkind", solche Schmuddelkinder nie begegnet waren. Die eingängigen Klischeeprodukte Degenhardts verkleisterten leicht den anfälligen Knaben das Gehirn; ich konnte mich erst mit der Ausweisung Biermanns aus dem “Arbeiter- und Bauernstaat” von den Einflüssen des roten Rattenfängers Degenhardt und seiner Kumpane befreien.

Es nimmt nicht wunder, daß Degenhardts Weg als Verteidiger, wie bei Horst Mahler, zur roten Killergruppe RAF führte.

Dienstag, 15. November 2011

Wenn Franzosen von "Gemeinschaft" sprechen







 

Firmenemblem (Bild: Hoechst AG) 




HOECHST war ein guter Name - wo ist er heute? 
1999 fusionierte die Höchst AG, die fast nur noch aus dem Pharmabereich und der Landwirtschaftstochter Hoechst Schering AgrEvo bestand, mit Rhône-Poulenc zu Aventis. "Unter gleichen", wie es hieß.  
Die Zahl der Arbeitsplätze stieg von ca. 19.000 Ende der 1990er Jahre auf ca. 22.000 im Jahr 2005, davon etwa 8000 bei Sanofi-Aventis; im September 2011 waren es noch 7 360. Im November 2011 wurde bekannt, daß etwa 300 Stellen in der Forschung und Entwicklung wegfallen sollen.  
Wirtschaftliches Handeln erfolgt in einem unsicheren Raum, lange nicht alles läßt sich berechnen und stets birgt die Zeit neue Überraschungen. Nur Ministerien können sich dumm stellen und dreist ihre Stellen vermehren, wie derzeit augenfällig in Nebels Entwicklungsministerium zu beobachten. Den meisten Politikern ist es gleichgültig, woher sie das Geld für die Stellenvermehrung nehmen. Hauptsache, ihre Behörde wächst. Unternehmer, auch angestellte Unternehmer, müssen wirtschaftlich handeln. Nur deswegen ist die Marktwirtschaft allem anderen Wirtschaftsweisen haushoch überlegen. Bei Fusionen werden meist Doppelbesetzungen abgebaut, darin liegt ein wirtschaftlicher Vorteil, wenn nicht starkes Firmenwachstum eine Umsetzung ermöglicht. AVENTIS war wahrscheinlich zu Personalverminderungen gezwungen, zumal eine weitere Zusammenlegung mit SANOFI erfolgte. Aber warum waren gerade deutsche Standorte betroffen? Das liegt in der Natur des französischen Selbstverständnisses, könnte man zurückhaltend formulieren. 
Siemens-Kernkraft betrieb mit dem großen französischen Kernkraftwerksunternehmen AREVA eine Kooperation im nuklearen Kraftwerksbau, weil die Rahmenbedingungen für die Kernkraft in Deutschland immer schlimmer wurden. Knall und Fall endete diese Kooperation mit den Franzosen Anfang des Jahres. Siemens sah sich als Juniorpartner unfair behandelt. Auch hier reizten die Franzosen ihre Stärke aus.  
Kürzlich, er war noch EZB-Chef, beschwor der Pariser Trojaner Trichet im Gespräch mit der FAZ: " Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft " (19.10.11); da hatte er gerade nachhaltig den Vertrag von Maastricht gebrochen und den Bundesbankpräsidenten Weber sowie den EZB-Chefvolkswirt Stark ausgebootet. 
Wenn die École-Supérieure-Franzosen von "Schicksalsgemeinschaft" sprechen, meinen sie da vielleicht "Einbahnstraßenzahlungsgesellschaft"?  
 






    

Montag, 14. November 2011

Nur für Wasservögel




Die Große-Dhünn-Talsperre im Herbst - eine Trinkwassertalsperre, die Ufer sind leider nicht direkt zugänglich.

Sonntag, 13. November 2011

Brüder, der Sonne entgegen, Schwestern, zum Lichte empor




Großflugtag der Kraniche gestern bei sonnigen 7°C


- Ja, die Nazis waren böse, sehr böse, um diese kindliche Ausdrucksweise einmal zu verwenden, jeden Tag, meist mehrmals, wird in den Massenmedien daran erinnert.
Da mir das seit fünfzig Jahren gut bekannt ist, ich auch viele Bücher zum Thema gelesen habe, schalte ich dann oft um auf einen anderen Sender. Wie neulich. Um dort dann zu hören, was “der große chinesische Vorsitzende Mao” (wörtlich, ohne jede Ironie) zum Thema Frauen sagte.
Das SCHWARZBUCH DES KOMMUNISMUS ("Le livre noir du communisme. Crimes, Terreur, Repression", 1997) des Ex-Maoisten und Historikers Courtois sieht Mao mit 65 Millionen Toten seines Terror-Regimes einsam an der Spitze der großen Staatsverbrecher des 20. Jahrhunderts, weit abgeschlagen folgen Stalin und Hitler.

Samstag, 12. November 2011

Sonnentag, erbaulich





Ein Bändchen aus blutroten Zeiten







Eine sympathische Art, darüber nicht zu sprechen:

"Ich bin an den Sonntag gebunden
wie an eine Melodie.
Ich habe keine andere gefunden.
Ich glaube nichts,
aber ich knie."

Martin Walser in einem Gespräch mit Dirk von Nayhauß 10/11 (im unsäglichen chrismon)

Freitag, 11. November 2011

November macht den August wett




Weiter so!
Sonnige 8°C.




Ein klares Wort zum Freitag:
“ Homburg: Aus den Gründen, die Sie jetzt genannt haben. Es kann sein, dass durch irgendwelche drastischen Maßnahmen und Rechtsverstöße die Staats- und Regierungschefs es schaffen, die Situation noch zwei, drei, vier Jahre hinauszuschieben. Es kann aber auch sein, genauso gut, dass uns schon nächste Woche gesagt wird, so geht es nicht weiter.

Kapern: Und was kommt dann?

Homburg: Dann wird der Reset-Knopf gedrückt und dann kommt ein Neuanfang. Voraussehen, welcher Neuanfang, kann kein Mensch. Es könnte sein, dass Deutschland zu einer eigenen Währung zurückkehrt, es könnte sein, dass Deutschland einen kleinen Währungsverbund, zum Beispiel mit Österreich oder den Niederlanden, hat. Ich bin kein Hellseher, aber dass der Euro zum Erfolg zurückgeführt wird, das ist nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen. “
Stefan Homburg, Volkswirt Uni Hannover, im DLF-Interview 11.11.11

Deutschland sollte jetzt aktiv an die Rückkehr zur DM denken, denn Griechenland wird kaum austreten, weil die beiden großen mafiösen Parteien die unternehmerische Tat scheuen, ein neues Wirtschaftskapitel mit der Drachme zu beginnen.
Auch Italien, das ein großes Wirtschafts- und Privatvermögen besitzt und nicht mit den griechischen Betrügern vergleichbar ist, leidet unter den überwiegend reformunwilligen Parlamentseinsitzern. Käme nach Neuwahlen die Opposition an die Macht, droht eine Rückkehr zum Szenario der 1001 Kasperleregierungen, die ständig wechseln, wie sie Italien jahrzehntelang erlebt und erlitten hat.

Donnerstag, 10. November 2011

Weihnachtsmannmanier





30.000 griechische Staatsbedienstete sollen aus dem völlig überfüllten Staatsdienst entlassen und vom Kaffeetrinken auf Steuerzahlers Kosten entbunden werden; ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist abzuwarten - die parasitär Beschäftigten reißen jedenfalls schon einmal den Mund auf. Hier sind es sonnenbebrillte Staatsdienerinnen am 21.9.11 in Athen.

Beim griechischen Zoll gibt es jetzt den interessanten Einfall zu überprüfen, welche Zöllner überhaupt in der Lage sind, Zollformulare auszufüllen.



Was aber heißt Demokratie im Zeitalter der Sozialdemokratie?
Den Typus der antiken Demokratie gibt es nicht mehr, in dem nur die freien, alteingesessenen Bürger ein Stimmrecht besaßen; das waren in Athen etwa 10 bis 15% der Bevölkerung.
In den in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandenen europäischen Sozialdemokratien wird das Stimmrecht ausgeweitet bis hin zum kommunalen Kinderstimmrecht mit 16 Jahren. In den Vordergrund rückt die staatliche Umverteilung, wobei immer mehr Gruppen sich um nicht selbst verdientes Einkommen schlagen durch die Herstellung von privilegierten Beziehungen zu den Staats- und Sozialstaatskassen.
Die Frühverrentung bei steigender gesunder Lebenszeit gehört dazu. Ob die SPD in Deutschland, die Lega Nord in Italien oder die Pasok in Griechenland etc. - sie alle haben ihren Wählern nach Weihnachtsmannmanier Rentenprivilegien zugeschanzt, von denen sie nicht abrücken wollen und die die Jüngeren zahlen und weiterhin zahlen sollen.

Im Staatssektor, im öffentlichen Dienst können sich besonders gut parasitäre Strukturen ausbilden, etwa überflüssige Versorgungsstellen. Die öffentlichen Bediensteten muten oft an wie eine Kinderschar, die schreiend vom "Vater Staat", den Parteien, ihre Versorgung fordern. Petros Markaris, selbst ein Linker, drückte es im hr2-Doppelkopfgespräch am 9.11.11 so aus:
Es gehe nicht mehr an, daß der Sohn, wenn der Papa pleite sei, auf seinem Taschengeld beharre.


- 18,7% betrug die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich im Nov. 2007; sie stieg auf 25% im Nov. 2010. Viel zu wenig offenbar, jetzt beschloß die Sozialdemokratische Republik Frankreich, den Mindestlohn auf 9 Euro 19 die Stunde zu erhöhen. Das kostet Arbeitsplätze.

Mittwoch, 9. November 2011

Sie knabbern und sahnen ab, was zu kriegen ist





Mit Stil, äh, Stiel - die Tannenzapfen sind abgeknabbert



Churchill soll die DEMOKRATIE zum kleineren Übel erklärt haben. Vermutlich dachte er bei der "Kleinheit des Übels" an den unblutigen Machtübergang, der zweifellos, wenn nicht in Afrika, einen großen Vorteil darstellt. Beim "Übel" dachte er wohl an das Mehrheitsprinzip, man kann es auch das Schafherdenprinzip nennen. Alle möglichen Übeltäter sind schon nach dem Mehrheitsprinzip an die Macht gekommen, die Stimmenmehrheit garantiert eben keine Qualitätsauswahl, wie immer man dieie verstehen mag. Daher gibt es immer noch Monarchisten, die den genetischen Zufall, in dem sie wertvolles Familienerbgut sehen, sowie die monarchische Erziehung für sinnvoller halten als das Schafherdenprinzip. Da die Monarchie wohl eben so viele Böcke geliefert hat wie die Demokratie, vermutlich weit mehr, dürfte Churchill recht zu geben sein in seinem Fazit, daß er keine bessere Herrschaftsform kenne, als eben die Demokratie. Von "Würde der Demokratie" hat er nichts gesagt. Demokratie gibt es in verschiedener Ausformung: mit Verhältniswahlrecht, mit Mehrheitswahlrecht, als Präsidialdemokratie, mit Rückbindung an die Wählerschaft durch Abstimmungen wie in der Schweiz, und es gibt die besonders unwürdige Form der Blankoscheckdemokratie wie in Deutschland, in der der Wähler für 4 oder 5 Jahre, je nach Dauer der Legislaturperiode, entmündigt wird.

Besonders wenig bedeutet die Demokratie, ganz wertlos wird sie dennoch nie, wenn ein säkularer, disziplinierter Rechtsstaat fehlt, der die individuellen Freiheitsrechte sichert. Auf diese kommt alles an, wenn die Mehrheitshorden wieder über die Stränge schlagen.

Dienstag, 8. November 2011

"Und als ich die deutsche Sprache vernahm"





Zeitstufen der Ausbreitung der neuhochdeutschen Schriftsprache
Folie: Werner Besch



Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zu Mute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

So Heinrich Heine eingangs seines DEUTSCHLAND - EIN WINTERMÄRCHEN. Dieses Deutsch von 1844 verstehen auch heute noch die meisten Deutschen. Der Anfang des Grimmelshausen-Romans SIMPLICISSIMUS von 1668 wird aber vielen schon etwas unverständlich sein:

"Es eröffnet sich zu dieser unserer Zeit (von welcher man glaubet, daß es die letzte sei) unter geringen Leuten eine Sucht, in deren die Patienten, wann sie daran krank liegen und so viel zusammengeraspelt und erschachert haben, daß sie neben ein paar Hellern im Beutel ein närrisches Kleid auf die neue Mode mit tausenderlei seidenen Bändern antragen können oder sonst etwan durch Glücksfall mannhaft und bekannt worden, gleich rittermäßige Herren und adlige Personen von uraltem Geschlecht sein wollen …" (vgl. Blog v. 19.10.11)

Reinhard Kaiser übertrug daher den Barocktext für Eichborns "Andere Bibliothek" neu in "zeitgemäßes Deutsch".
Ob denn eine Vollübersetzung nach rund 300 Jahren nötig gewesen sei, fragte Werner Besch in seinem Akademie-Vortrag am 19.10.11 ("Grimmelshausens 'S.' - das zweite Leben eines Klassikers").
Die Frage blieb zur Hälfte offen, aber Besch verdeutlichte, daß Grimmelshausen ein Oberdeutsch schrieb, als das schon Platz machte für das Obersächsische, das sich zur deutschen Hochsprache entwickelte, nicht zuletzt durch das Massenmedium "Luther-Bibel".

Montag, 7. November 2011

Nach dem Sonntagsausflug an die Cote Azur





" Du meinst, die Schaf- und Rinderhirten hätten das Wohl der Schafe und Rinder im Auge! Sie mästeten und hüteten sie aus einem anderen Grunde als um ihrer Herren und ihres eignen Vorteils willen! Und glaubst, die Herrscher über einen Staat, die wirklichen Herrscher, dächten anders über ihre Untertanen als ein Hirt über seine Schafe, und sinnten Tag und Nacht auf etwas anderes als ihren eignen Nutzen! "
Politeia, 1. Buch XVI (S. 21)

Gilt auch für Medienzaren!



Jetzt hat sich der regierende Medienmogul Habermas zu Wort gemeldet: "Rettet die Würde der Demokratie" FAZ 5.11.11
Er pflichtet darin dem Faz-Feuilletonherausgeber Schirrmacher bei, auf dessen Artikel er sich bezieht: "Der griechische Weg. Demokratie ist Ramsch. Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas."

Beide Frankfurter Freunde finden Demokratie prima, wenn nur die Deutschen nicht abstimmen dürfen. Bei der Einführung des Euro ohne Referendum fanden sie nichts zu bemängeln. Auch die den Maastrichter Vertrag brechenden Bürgschaften bedürfen keiner Volksbefragung, denn sie, die Medienmandarine, haben da keine Bedenken. Sie werden aktiv, wenn die Betrüger in Athen sich hinter Mätzchen verstecken wollen, statt ihre übermäßigen Staatsschulden zu senken. Dann erst fällt den beiden die Demokratie ein, Habermas in gewohnt schwafeliger Diktion schwiemelt von der "Würde der Demokratie". Dabei will er die halbe, weil nur repräsentative Demokratie in Deutschland weiter schwächen zugunsten der erweiterten Macht der Brüsselkraten .

Irland macht es vor: einfach das Defizit senken; in Griechenland steigt dagegen das Defizit.

Sonntag, 6. November 2011

Keine goldenen Badewannen






 Goldener Herbst auch heute



Die stabilitätsorientierten Zentralbankökonomen Axel Weber (Bundesbank) und Jürgen Stark (EZB-Chefvolkswirt) sind zurückgetreten und der Trojaner Trichet wechselte in den Ruhestand - jetzt sitzt der Italiener Mario Draghi auf dem EZB-Chefsessel. Dragee genießt den gleichen guten Ruf wie Trichet im Jahre 2000 - er hat sich aber als Ramschbankier und verlängerter Arm des Elysee-Palastes verabschiedet.
Was kann man von Draghi erwarten? Kaum im Amt hat er als erstes den Leitzins von 1,5% auf 1,25% gesenkt. Obwohl die Inflation bei drei Prozent liegt und die EZB den alleinigen Auftrag hat, die Teuerung unter 2 % zu halten.
Die Zinsen drücken die verantwortungslosen Staatsschuldenländer - will er denen das Schuldenmachen erleichtern? Will er über den niedrigen Zins die Inflation anwerfen, die die Schulden der Staatsfunktionäre über die Hintertreppe senkt?
Die Konjunktur will er stützen, sagt er. Die Liquiditätskrise soll mit noch mehr Liquidität bekämpft werden? Das hat bisher nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht gelingen. Das zeigt das Beispiel Japan, wo der Zins seit vielen Jahren noch niedriger manipuliert wurde. Die EZB sollte daraus lernen, doch offenbar will sie das nicht.

Dazu paßt die Nachricht, daß die Schuldenpolitiker Sarkozy und Merkel an das Gold der Bundesbank wollen. Nur zur Verpfändung. Nicht für goldene Badewannen. Na dann.

Samstag, 5. November 2011

Die Kraniche des Ibykus?





Da fliegen sie wieder - bei bestem Flugwetter; über sonnige 15°C hätte man sich im August gefreut



- Aus dem Leben der Betrüger:

- - “Das griechische Sorgenkind der Deutschen Telekom

Umsatz und Gewinn schrumpfen / Die Regierung behindert die Modernisierung

Von den 4,2 Milliarden Euro Investition musste die Telekom schon 1,6 Milliarden Euro abschreiben.//bü. BONN, 27.7.11. Als die Deutsche Telekom 2008 in Griechenland eingestiegen ist und ein Viertel der Anteile an der Telefongesellschaft OTE übernommen hat, schien die Welt noch in Ordnung.
... Für Griechenland und Rumänien, wo OTE mit einer Tochtergesellschaft vertreten ist, seien noch ‘keine Zeichen der Besserung in Sicht’. … drei von vier Mitarbeitern Beamtenstatus. … In den ersten sechs Monaten ist es der OTE untersagt, aktiv um eigene Kunden zu werben - stattdessen muß sie die neuen Leitungen zu niedrigen Preisen an Konkurrenten vermieten. …” FAZ 28.07.2011

--- Griechenland besitzt mehr Rentenbezieher über 100 Jahren als alle anderen Länder weltweit: 9000 an der Zahl; die Rentenkasse will jetzt überprüfen, wie viele davon tatsächlich noch leben. Wahrscheinlich bleibt es bei dieser Absichtserklärung.

Freitag, 4. November 2011

Rose für Roellecke





Herbstrose



Die Faz vermeldet und würdigt (Bahners) gestern den Tod des Juristen und Rechtsphilosophen Gerd Roellecke (Jg. 1927). Durch zahlreiche stets scharfsinnige Artikel, Rezensionen und Leserbriefe wirkte er in breite Öffentlichkeit; er gehörte zu den Nichtjournalisten der FAZ, die die Lektüre dieses Blattes über das Redaktionsniveau hinaus veredelten.
Zufällig habe ich noch seinen letzten Leserbrief auf dem Schreibtisch:
"Der Embryo braucht keine Würde" FAZ 24.3.11. Er antwortet darin seinem Kollegen Böckenförde zur Präimplantationsdiagnostik und unterscheidet darin EXISTENZ und WÜRDE und sieht bei Luhmann eine sinnvolle WÜRDE-Definition: "Nach Luhmann ist WÜRDE die Möglichkeit, sich selbst als souveräne, individuelle Person darzustellen. Dann spielt sie für den Embryo keine Rolle, weil er sich noch nicht selbst darstellen kann. Dieselbe Konsequenz ergibt sich, wenn man MENSCHENWÜRDE auf die Gesellschaft bezieht und auf die Fähigkeit begreift, sinnvolle Kommunikationen zu beginnen."

Donnerstag, 3. November 2011

Das war nicht die Piusbruderschaft!






Feuer und Flamme für den wahren Gott - noch vor der Auslieferung dieses Heftes


Das Satireblatt CHARLIE HEBDO hat Mohammed zum Chefredakteur ernannt, und schon erfolgt ein Brandanschlag.
Das Titelbild karikiert die "weiche Scharia", die in Tunesien und Libyen eingeführt werden soll, und schon brennen die Redaktionsräume aus.

Mittwoch, 2. November 2011

Das hat sich ja gelohnt

- " Arabiens Zeitbombe Jugendarbeitslosigkeit tickt
Die jungen Araber brauchen dringend eine wirtschaftliche Perspektive. Die politische Stabilisierung hat aber weiter Vorrang vor wirtschaftlichen …" 28.10.11 FAZ
Die Bevölkerung der 22 arabischen Staaten soll sich bis 2050 auf 700 Mio. verdoppeln.
Im entwickeltsten arabischen Land Tunesien begann die Protestbewegung mit der Selbstverbrennung eines jungen Arbeitslosen, eines Akademikers, der sich in einen mobilen Gemüsehandel geflüchtet hatte und dem die Gewerbepolizei den Karren beschlagnahmt hatte.
Nach dem Umsturz hat jetzt die islamistische Partei Nahda mit 40% die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung gewonnen. Die Scharia soll zur Grundlage der neuen Verfassung werden. Das wird die wirtschaftlichen Probleme Tunesiens sicher schnell lösen. Auch die Geburtenkontrolle wird einen großen Schritt nach vorn machen, denn die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist auch ein Reflex der hohen Geburtenrate.

- Die deutsche Arbeitslosigkeit sank im Oktober 11 auf 6,5% - sehr erfreulich. Auch hier gilt: Die Demographie hilft. Je größer eine Jahrgangsgruppe, desto schlechter sieht es für den einzelnen aus. Je kleiner die Kohorte, desto erfreulicher für den einzelnen. Seine Chancen steigen in allen Bereichen.

Dienstag, 1. November 2011

Renate Ohr hat recht behalten




Hörte die Nachtigall trapsen und hat alles richtig verstanden: Renate Ohr
(Foto Uni Göttingen)


- Henkels Wortmeldung:
“Die westfälische Kriegserklärung
Deutsche Szene: Hans-Olaf Henkel wirbt in Münster für einen Euro ohne Frankreich
"Rettet unser Geld." Die Retter sammeln sich in der Münsterland-Halle, Samstagabend um 20 Uhr. Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes ...
... noch nicht einmal das Argument. FRANK LÜBBERDING …” FAZ 28.10.2011

Nein, nein, keine Kriegserklärung, sondern ein Rettungsaufruf ergeht an alle, die guten Willens sind und konstruktiv denken: “Rettet unser Geld!” ist das Motto Hans-Olaf Henkels und seiner mutigen Tournee-Initiative durch Deutschland und zugleich der Titel seines Taschenbuches, das Anfang 2012 erscheinen soll. Solchen Bürgermut und -fleiß aus der Mitte der Zivilgesellschaft kann man nur warm begrüßen in einem Land, dessen Bürger sich seit dem Westfälischen Frieden 1648 vornehmlich wie Schafe verhalten, die einem vorgeblich guten Hirten folgen und sich sonst nur wenige Gedanken machen - wie anderswo auch. Henkel sieht den deutschen Wohlstand bedroht durch griechische Betrüger und portugiesische Schuldenpartygänger, durch unsolide Schuldenmacherei überhaupt und denkt an eine Euro-Währungsgemeinschaft der Niederlande, Österreichs, Deutschlands und Finnlands - offen für stabilitätsorientierte Länder wie Schweden, Polen, Tschechien und die Slowakei.
Das wäre eine doch eine große Verbesserung! Henkel gibt keine Kriegserklärung ab, er ruft dazu auf, Ideologen wie Merkel, Westerwelle, Gabriel, Trittin nicht jeden ökonomischen Unsinn abzukaufen. Bravo.

- Ja, richtig: "Renate Ohr:

Braucht der Markt den Euro?
Der Hauptpfeiler der europäischen Integration, der EU-Binnenmarkt, hängt nicht vom Euro ab. Die Vorteile der intensiven Marktverflechtungen sind auch ohne Euro nutzbar. Stabilität und Wachstum bei den Binnenmarktpartnern sind wichtiger als eine einheitliche Währung. … Betrachtet man zudem die Entwicklung des Handels im Euroraum seit Bestehen der Währungsunion, ist festzustellen, daß in fast allen Mitgliedsländern der Anteil des Handels, der mit den Partnerstaaten der Eurozone stattfindet, abgenommen hat. … " FAZ 28.10.11

Renate Ohr ist keine ökonomisch völlig ungebildete Kanzlerin, kein Deutschlehrer wie Gabriel oder Jurist wie Westerwelle; Renate Ohr lehrt Wirtschaftspolitik in Göttingen und forscht zu Währungsfragen der EU und zu international verflochtenen Volkswirtschaften. 1992 initiierte sie ein Manifest von 62 Professoren:
DIE EG-WÄHRUNGSUNION FÜHRT ZUR ZERREISSPROBE.
1998 war sie Mitautorin eines Manifestes von 162 Professoren gegen eine zu frühe Einführung des Euro.
Sie hat leider recht behalten.