Dienstag, 30. September 2014

Doppelpaßmasche


Ein Geschmäckle habe es immer, wenn Politiker in die Wirtschaft wechseln, sagte eben Günter Hetzer in „Wirtschaft am Mittag“. Damit war Daniel Bahr gemeint, der ehemalige Gesundheitsminister, der zur Krankenkasse der Allianz wechselt. Der Mann hat einen Master in Gesundheitsökonomie gemacht und sich im Ministerium mit Fragen der Massengesundheit befaßt. Und er wechselt nicht, wie Pofalla, als Lobbyist zu einem Staatsbetrieb, sondern in das operative Geschäft eines Privatunternehmens. Das ist ein großer Unterschied. Ein sehr großer.
Günter Hetzer läßt dann einen Vertreter von „Lobbywatch“ zu Wort kommen, der den Verdacht äußert, der Minister Bahr habe schon durch die Senkung der PrivatversicherungsSchwelle auf den Allianz-Bahr hingearbeitet. Das läßt vermuten, daß es sich bei „Lobbywatch“ wohl um einen sozialistischen Hetz-Klub handelt, der alles Private feindlich betrachtet. Dieser Hetz-Klub findet dann seinen Günter Hetzer, der der üblen Nachrede bundesweite Verbreitung per Radio sichert. Das ist die linke Doppelpaßmasche. Sehr erfolgreich.


Lobbyisten nehmen eine wichtige Informationsaufgabe wahr, denn die Politiker sind meist so kenntnislos wie machtgierig. Trotzdem ist die Transparenz beim Lobbyismus wichtig, denn Lobbyisten können als Einzelperson so übel sein wie es einzelne Politiker, Klavierspieler oder Klimaforscher sein können. 
Aufpassen ist gut, üble Verdächtigung als Vehikel sozialistischer Gesinnung ist es nicht.













Montag, 29. September 2014

Schweizer Krankenkassenreferendum



81% Ablehnung in Appenzell Innerrhoden – 63% Zustimmung im Kanton Jura: der Röstigraben zwischen Welschschweizern und Deutschschweizern hat sich wieder in voller Breite geöffnet. 
Insgesamt lehnten die Schweizer eine Einheitskrankenkasse nach dem Modell der deutschen und englischen Sozialisten ab. Aber dieses Referendum zeigt, wie hartnäckig sich sozialistische und staatssozialistische Vorstellungen halten und daß sie sich über Generationen hinweg auf merkwürdige Weise mit der nationalen Bevölkerungsmentalität und der Landeskultur verbinden. Früher hat man das „Völkerpsychologie“ genannt. Ganz falsch kann das nicht gewesen sein. Die französischen Schweizer haben jedenfalls erneut ihre grundsätzliche Ablehnung privaten Wettbewerbs bekundet und lenken den Blick darauf, daß mit dem französischen Staat insgesamt keine Währungsunion sinnvoll ist. 

Der neue französische Ministerpräsident hat gerade wieder verkündet, daß er an die alten Staatsrezepte glaubt, die Frankreichs geschwächte Wettbewerbsfähigkeit hervorbrachten.













Sonntag, 28. September 2014

Das unterstreicht die freiheitliche Friedensfreundlichkeit


Die schwarze Lederjacke reicht für einen guten Verteidigungsauftritt, sagte die Ministerin, und war pünktlich vor den Kameras bei den Kurden. Die zugesagten Kleinwaffen kamen eine Woche später. 












Samstag, 27. September 2014

Fluchtpunkt Fascis





Ein Fascis, Vorlage für das Wort "faschistisch". So stellt sich Putin seine Gesellschaft vor: gefesselt, die Opposition enthauptet.  





Die Putinisten sind unter uns, zum Beispiel John Mearsheimer, der Putin attestiert: 

Putin reagiert. Warum der Westen an der Ukraine-Krise schuld ist.“ (http://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/putin-reagiert-560/?cHa)

Sie benutzen Vokabeln wie „Hinterhof Moskaus“ und dokumentieren damit das Fundament ihres Denkens in Blöcken. Die Bürger sollen sich dem fügen. 
Die jahrelange Politik Putins der Einschnürung der Gesellschaft wie bei dem Fascis, dem altrömischen Rutenbündel, dem Sinnbild des Faschismus, wird ausgeblendet.

Also immer schön Leisetreten? Wie der fesche Helmut Schmidt und sein Genscher damals? Mit Genosse Gierek segeln gehen, Breschnew die Hand drücken für die Breschnew-Doktrin, und der SOLIDARNOSZ die kalte Schulter zeigen? Wenn die oppositionellen Polen nicht so mutig gewesen wären und Carter und Brzezinski sie nicht besucht und unterstützt hätten, würde die SED heute noch die Bürger von der Mauer schießen.

John Mearsheimer liefert Blockdenken der angeschimmelten Sorte! 

Neue Meldung:   "Ausländische Besitzer im Visier

Der Kreml verstärkt die Medienkontrolle. Daniel Wechlin, Moskau

Russland schränkt die Beteiligung von Ausländern an Medienfirmen stark ein. Die Politik rechtfertigt den Schritt mit Sicherung der «Informationsfreiheit». Das Umfeld für unabhängige Medien wird immer garstiger." NZZ 27.9.14

Freitag, 26. September 2014

Gibt es eigentlich aktuelle Probleme?



Da wurde gerade die deutsche Botschaft in Washington für schlappe 65 Mio. renoviert und mit Christopher Clark neu eröffnet. Heinrich August Winkler war auch dabei. Der findet es ja bekanntlich unerhört, wie einige andere deutsche Historiker auch, daß Clark die WK 1-Schuldfrage anders ansieht als die deutschen Fritz-Fischer-Schuldkulter. 
An der deutschen Alleinschuld sollte wirklich nicht gerüttelt werden. Sonst fühlt sich die Linke unwohl. Das sollte doch nicht sein.

















Donnerstag, 25. September 2014

Sei nur die Persönlichkeit!


Volk und Knecht und Überwinder,
Sie gestehn zu jeder Zeit:
Höchstes Glück der Erdenkinder
Sei nur die Persönlichkeit.

Jedes Leben sei zu führen,
Wenn man sich nicht selbst vermißt;
Alles könne man verlieren,
Wenn man bliebe, was man ist. 

Goethe, WEST-ÖSTLICHER DIVAN, Suleika, Buch Suleika, Gingo biloba (S. 95)

Wenn man Jahrzehnte in Weimar gelebt hat, dort auch 1832 gestorben ist, dann wurde man mit Abwechslung und Unterhaltung nicht verwöhnt. Auch das Ende der Kleinen Eiszeit sorgte nicht für große Begeisterung, denn der Sommer blieb in Sachsen und ganz Deutschland ein grün angestrichener Winter, wie Heine schrieb. Und da “Lawrence von Arabien” erst später ins Kino kam, imaginierte sich Goethe in Weimar ein bißchen warmen, trockenen Orient mit Suleika darin und auf dem west-östlichen Divan. Aber wie die Träume so sind: mit der Realität haben sie nichts gemein, bis heute sind Suleikas im Orient nicht möglich, und deswegen verwundert es, wenn der Herr Kermani im DLF Goethe “große Kenntnis der islamischen Theologie” bescheinigt. Aber bekanntlich ist ja nichts unmöglich, vor allem nicht in den Gefilden der blühenden Germanistik und phantasierenden Geisteswissenschaft.

Und, übrigens:

Glaubst du denn: von Mund zu Ohr
Sei ein redlicher Gewinst?
Überliefrung, o du Tor,
Ist auch wohl ein Hirngespinst!
Nun geht erst das Urteil an;
Dich vermag aus Glaubensketten
Der Verstand allein zu retten,
Dem du schon Verzicht getan. 

Goethe, DIVAN, S. 64
















Mittwoch, 24. September 2014

Klimakopfpest




Nix los auf der Temperaturkurve von 1979 bis 2013. Auf der Senkrechten die Temperaturveränderung, Ergebnis: + 0,1 Grad !
(+ Null Komma Eins Grad)
Diagramm: Universität von Alabama, Huntsville; Satellitenmessungen seit Beginn des Meßprogramms.


Die “Justinianische Pest” im 6. Jahrhundert soll bis zu 100 Mio. Tote gekostet haben. Dann entdeckte der Schweizer Arzt Alexandre Yersin den Pesterreger. Im Geltungsbereich des aufgeklärten Rationalismus ist die Pest deswegen heute praktisch ausgerottet.

So einfach wird es mit der Klimakopfpest nicht werden, denn die Treiber des immerwährenden Klimawandels zählen nach Hunderten und sie wechselten im Laufe der Erdzeitalter. Also wird der Klimazirkus weitergehen, bis die Klimaphysiker sämtliche Glaubwürdigkeit eingebüßt haben werden.  








Dienstag, 23. September 2014

Heute starb er, am 23.9.1939, der Herr Sigmund Freud, einer der größten Kopfverderber der Moderne; an jeder Ecke wird man heute daran erinnert, und leider völlig desorientierend.












Adolf Grünbaum (Uni Pittsburgh) untersucht Freud und Freud-Freund Habermas. Das Buch enthält seine Konstanzer Vorlesungsreihe zum Thema.



“ Unsere Kultur ist ganz allgemein auf der Unterdrückung von Trieben aufgebaut “, schreibt der Sektierer Freud in “Die ‘kulturelle’ Sexualmoral und die moderne Nervosität”.
Und: “ Das Motiv der menschlichen Gesellschaft ist im letzten Grunde ein ökonomisches; da sie nicht genug Lebensmittel hat, um ihre Mitglieder ohne deren Arbeit zu erhalten, muß sie die Anzahl ihrer Mitglieder beschränken und ihre Energien von der Sexualbetätigung weg auf die Arbeit lenken. Also die ewige, urzeitliche, bis auf die Gegenwart fortgesetzte Lebensnot. “

Schlimm, schlimm, schlimm. Das traumatisiert natürlich. Tief. So erklärt sich mancher 1968er seinen damaligen Drogenkonsum, die dadurch ausgelöste Psychose, den Studienabbruch und seine jahrelange Therapie (Gruß an Udo!). Und er glaubt heute noch daran. Schließlich hat er Freud, seinen Schüler Wilhelm Reich und Reimut Reiche gelesen. Letzterer hält an seiner Frankfurter Uni noch immer einschlägige Vorträge, zum Beispiel “Adorno und die Psychoanalyse”. Adorno nämlich hat den soziologischen Freud mit Marx umgerührt und zur sog. “Kritischen Theorie” verbastelt. 
Sein Schüler Habermas, die Gouvernante der Nation, hat das weitergestrickt, etwa in “Erkenntnis und Interesse”. Und so herrscht der freudianische Unsinn flächendeckend in den Philosophischen Fakultäten und beschickt die Redaktionen landauf, landab.