Sonntag, 3. April 2016

Die Wörterschieber


„Das Feld des Politischen wird von vielen Menschen in Deutschland gleichgesetzt mit der Suche nach dem Vollkommenen … Viele Menschen denken, dass die Politik Verachtung verdient, weil sie uns nicht mit dem Eigentlichen, dem Ideal zusammenbringt. Dahinter steckt eine aus der Romantik stammende Sehnsucht … Auch heute sehen wir bei vielen so etwas wie ein Heilsbedürfnis statt ein Streben nach dem Gestaltbaren.“

Bundespräsident Joachim Gauck in
Giovanni di Lorenzo, Vom Aufstieg und anderen Niederlagen S. 76

Giovanni di Lorenzo ist nicht irgendwer. Giovanni di Lorenzo ist ein Großfürst der herrschenden Klasse. Er ist Chefredakteur der ZEIT. Ein Enkel der Roten Gräfin Dönhoff. Versippt mit SPD und ihrem Ex-Vorsitzenden Helmut Schmidt. Da kann man den Buchtitel „ Vom Aufstieg und anderen Niederlagen“ nur als Koketterie betrachten. Gegen Giovanni di Lorenzo ist Gauck ein kleines Licht, das allerdings in der Öffentlichkeit sichtbarer ist. Deswegen darf er auch ins Buch des Großfürsten. Denn beide Abteilungen der herrschenden Klasse sind aufeinander angewiesen, die Schreibtischtäter in den Redaktionen, und die Frontsäue der Politik. Die einen füttern die nie stillstehenden Propagandakanäle und geben die Stichwörter und Stories dazu, und sie bestimmen, welche 5 Nachrichten aus den 1000 möglichen durchgelassen werden - und die andere Seite, die Politiker, nehmen sie auf und liefern selbst Nachrichten, von denen sie hoffen, daß die Medienfürsten sie gnädig aufnehmen. Und natürlich gehören sie zum gleichen Stamm der Wortherrscher, Gauck und Lorenzo und ihre Kollegen, die nicht den Wohlstand der Nation produzieren im Stahlwerk oder im Max-Planck-Institut, sondern die Köpfe beschwätzen, damit das „Volk, der große Lümmel“, stets das Richtige denkt. 
So kommt es auch zu abenteuerlichen Schwätzereien wie: „Das Feld des Politischen wird von vielen Menschen in Deutschland gleichgesetzt mit der Suche nach dem Vollkommenen“ - ob ihm das seine Freundin, die er stets auf Staatsreisen und Steuerkosten mitnimmt, eingegeben hat? Oder hat er das bei Lorenzo gelesen? Oder spielt er darauf an, daß er noch verheiratet ist, er aber ‚unvollkommenerweise‘ auf den Verheiratetenzuschuß nicht verzichten will? 

Aber das ist nur eine Bagatelle. Ans Eingemachte geht es bei der unqualifizierten und kulturell völlig inkompatiblen Zuwanderung, die Deutschland und Europa bedroht. Diese Schädigung des „deutschen Volkes“ (Amtseid des BP) ist keine Unvollkommenheit, sie ist die pure Destruktion.