Montag, 12. September 2016

CHRISTENTUM und EUROPA














“Viel bedeutsamer als wirtschaftliche und demographische Fragen sind Probleme des moralischen Verfalls, des kulturellen Selbstmords und der politischen Uneinigkeit des Westens. Zu den oft genannten Beispielen für moralischen Verfall gehören:
1. Die Zunahme asozialen Verhaltens wie Kriminalität, Drogenkonsum und generell Gewalt;
2. Der Verfall der Familie, damit zusammenhängend die Zunahme von Ehescheidungen, unehelichen Geburten, Müttern im Teenageralter und Alleinerziehenden;
3. Zumindest in den USA der Rückgang des “Sozialkapitals”, das heißt, der freiwilligen Mitgliedschaft in Vereinen, und das Schwinden des mit solchen Mitgliedschaften einhergehenden zwischenmenschlichen Vertrauens;
4. Das generelle Nachlassen der ‘Arbeitsethik’ und der zunehmende Kult der vorrangigen Erfüllung persönlicher Wünsche;
5. Abnehmendes Interesse für Bildung und geistige Betätigung, in den USA am Absinken der akademischen Leistungen ablesbar.”
Huntington, Kampf Kulturen, 1996, TB S. 500, Kap. 12

Gleiches gilt für Europa, nur daß es viel weniger Spitzenleistungen in Schule und Hochschule gibt. Weiter meint Huntington:
„Das künftige Wohlergehen des Westens sowie sein Einfluss auf andere Gesellschaften hängen in erheblichem Umfang davon ab, ob und wie es ihm gelingt, mit diesen Tendenzen fertig zu werden, in denen natürlich der moralische Überlegenheitsanspruch von Muslimen und Asiaten gründet.
Die westliche Kultur wird von Gruppen innerhalb der westlichen Gesellschaft in Frage gestellt ... In Europa könnte die westliche Kultur auch durch die Schwächung ihres zentralen Elements, des Christentums, unterminiert werden. Immer weniger Europäer bekennen sich zu einer religiösen Überzeugung, ... Diese Tendenz spiegelt weniger eine Feindschaft gegen die Religion wider als die Gleichgültigkeit gegen sie ... Die Machtinhaber anderer Länder haben ... manchmal versucht, ihr kulturelles Erbe zu verleugnen und die Identität ihres Landes von der einen Kultur zu einer anderen zu verschieben. Bis heute haben sie damit in keinem einzigen Fall Erfolg gehabt, vielmehr haben sie schizophrene, zerrissene Länder geschaffen.”
(Ebd. S. 501ff.)

Kann man tatsächlich im Christentum das „zentrale Element“ der westlichen Kultur erblicken?
Für die Entwicklung der westlichen Kultur sind entscheidend gewesen:

1. Die Entstehung der griechischen Polis mit dem freien Bürger in der Demokratie (im Gegensatz zur Knechtskultur des Orients); durch die Freiheit des Einzelnen unter dem Gesetz konnten sich auch die Anfänge von Wissenschaft und Kunst entwickeln (Epikur, Archimedes, Sophokles, Phidias u.a.m.).

2. Das römische Privatrecht und die römische Ingenieurskunst, Literatur und Skulptur (Corpus iuris, Zementbau, Wasserleitung, Seneca, Cicero, Lukrez u.a.m.).

3. Die Zurückdrängung der Machtansprüche des Klerus und des Adels.
Die Entwicklung der empirischen Wissenschaft in der Renaissance (Roger u. Francis Bacon, Richard Boyle, Realdo Colombo, Kepler, Galilei, Jenner, Leuuwenhoek, Newton, Watt u.v.m.) Aufklärung.
4. Die industrielle Revolution (Arkwright, Darby, Drais, Benz, Diesel, Dornier u.v.m.)

Erst mit der industriellen Revolution beginnen Moderne, Wohlstand, systematische Wissenschaft und – die Gesellschaft pazifizierend – die Frauenemanzipation.

Religionen dienen begleitend der Erbauung, Unterhaltung und den Lebensabschnittsritualen. Von der Politik werden sie meist für Herrschaftszwecke benutzt. In den laizistischen USA leisten sie auch – speziell die vielen protestantischen Sekten – Belehrung und Erziehung sowie Sonntagsgestaltung für einfache Menschen. In Südamerika dagegen hemmt der Katholizismus alle Bereiche der Gesellschaft auf vielfältige Weise. Deswegen sieht Huntington das Eindringen der anpassungsunwilligen Latinos nach Norden ja auch mit Sorge.
Ich vermute, daß er das europäische Christentum im Lichte des amerikanischen Protestantismus nicht richtig einschätzt. Insbesondere das Christentum im Westen Europas steht heute für die kulturelle Zerstörung Europas mit ihrer Ideologie des Multikulti, des völligen kulturellen Relativismus und des Imports von Kulturen der brutalen Frauenversklavung.

Kardinal Woelki streitet für mehr Mohammedanismus in Deutschland. Wir erinnern uns: Silvester wurde seine Kölner Kirche von Mohammedanern mit Feuerwerkskörpern beschossen, Raketen trafen die Domfenster, die Silvester-Messe wurde durch den Lärm empfindlich gestört, tausendfach wurden Frauen bestohlen, beraubt und sexuell genötigt. Erst Tage später hat der linke Kölner Stadt-Anzeiger darüber berichtet, weil das Verschweigen nicht mehr möglich war.